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Das GSM-Glossar: Merkwürdige Begriffe verwirrend erklärt...

BCCH

Broadcast Control Channel, der Organisationskanal in dem die BTS z.B. die in den Tabellen angegebenen Betriebsparameter aussendet.

BSIC

Base Station Identity Code (nicht verwechseln mit CI), ein 6-Bit-Wert, der im SCH übertragen wird und dazu dient, benachbarte BCCH gleicher Frequenz zu unterscheiden. Der BSIC setzt sich zusammen aus 3 Bit BCC (dem Base Station Color Code) und 3 Bit NCC (dem National Color Code). Das (binäre) Format ist NNNBBB.

BTS

Base Transmitter Station, eine Basisstation. Auch oft als RBS bezeichnet.

Burst

Allgemein gesagt ist ein Burst ein Datenpaket, das zwischen Telefon und BTS ausgetauscht wird. Es gibt 5 verschiedene Arten von Bursts:

  • der Normal Burst besteht aus 148 Bit, nämlich 3 Tailbits, 58 Bit Information, 26 Bit Training Sequence, 58 Bit Information und nochmal 3 Tailbits. Er wird in der normalen Kommunikation zwischen Telefon und BTS benutzt.
  • der Access Burst besteht aus nur 87 Bit, nämlich 7 Tailbits, 41 Bit Training Sequence, 36 Bit Information und 3 Tailbits. Er wird nur im Uplink und nur im RACH benutzt.
  • der S-Burst (Synchronisation Burst) ist dem normal Burst ähnlich, allerdings ist die Training Sequence 64 Bit lang, er besitzt entsprechend weniger Informationsbits. Dieser Burst wird nur im Downlink im SCH, dem Synchronisation Channel, gesendet, welcher definitionsgemäß immer im Timeslot 0 liegt.
  • der F-Burst (Frequency Correction Burst) besteht nur aus 0-Bits. Seine einzige Aufgabe besteht darin, dem Telefon zu ermöglichen, einen S-Burst zu finden und zu demodulieren. Dieser Burst wird nur Downlink im FCCH, dem Frequency Correction Channel, gesendet. Auch dieser liegt per Definition im Timeslot 0, immer 8 Timeslots vor einem S-Burst, d.h. immer der 9te Burst nach einem F-Burst muß ein S-Burst sein. Auf diese Art kann das Telefon die Slotnummerierung dieser Zelle erkennen.
  • der Fill-In-Burst transportiert keine Daten. Er füllt Timeslots, die im Moment nicht benutzt werden. Dies ist zum Beispiel im BCCH nötig, da hier spezifikationsgemäß in jedem Timeslot mit der gleichen Leistung gesendet werden muß.
C1-Kriterium
(auch als 'path-loss criterion' bezeichnet) Der im Idle-Mode über die Wahl oder Nichtwahl einer Zelle entscheidende Wert. C1 errechnet sich wie folgt:
C1=(RX - RXLEV_ACCESS_MIN - MAX((MX_TXPWR_MAX_CCH - MS_MAX_TXPWR),0))
Eine Zelle kann dann vom Telefon als aktuelle Zelle benutzt werden, wenn ihr errechnetes C1 größer ist als 0. In die Berechnung gehen also ein:
RX als der aktuelle Empfangspegel,
RXLEV_ACCESS_MIN als die zum Einbuchen in dieseZelle mindestens notwendige Empfangsfeldstärke,
MX_TXPWR_MAX_CCH als die in dieser Zelle maximal zugelassene Sendeleistung des Endgeräts,
MS_MAX_TXPWR als die maximal mögliche Sendeleistung des Endgeräts.
Wer ein wenig rechnet wird sehen, wie sich die 'Zellgröße', also der Bereich im Abstrahlraum der Zelle, innerhalb dessen C1 größer ist als 0, mit der Endgeräteleistung und den anderen Parametern verändert.
C2-Kriterium
(auch als 'cell-reselection criterion' bezeichnet) Der im Idle-Mode über die Neuwahl einer Zelle bestimmende Wert. C2 errechnet sich wie folgt:
C2=C1 + CELL_RESELECT_OFFSET - TEMPORARY_OFFSET * H(PENALTY_TIME - T)
Eine Zelle wird dann als neue Zelle benutzt, wenn C2 einer im Moment nicht benutzten Zelle C2 der momentan benutzten Zelle länger als 5sec. übersteigt.
Ausnahme 1: Wenn die neue Zelle in einer ander LA liegt, muß C2 der neuen Zelle für mindestens 5 sec. um mindestens so viele dB höher sein, wie im BCCH der alten Zelle als Parameter CELL_RESELECT_HYSTERESIS ausgestrahlt wird.
Ausnahme 2: Falls bereits innerhalb der letzten 15sec. ein Zellwechsel stattgefunden hat, muß C2 der neuen Zelle für mindestens 5 sec. um mindestens 5 dB höher sein.
Die zur Berechnung verwendete Funktion H(x) liefert bei im Moment nicht benutzten Zellen 0 füralle x<0 und 1 für alle x>=0. Bei der im Moment benutzten Zelle ist H(x) immer 0.
CBCH
der Cell Broadcast Channel, also der (logische) Kanal, in dem CellBroadcast-Nachrichten ausgestrahlt werden.
Cell Broadcast
auch Short Message Service Cell Broadcast (SMSCB) genannt. Es handelt sich hierbei um eine Technik, um allen Endgeräten innerhalb eines bestimmten Gebietes (Zelle, LA, Netz) Textnachrichten zu senden. Es funktioniert im Prinzip wie Videotext im Fernsehen: es ist immer da, und wen es interessiert, der kanns ansehen. Die Textnachrichten sind hierbei 93 Zeichen lang, bis zu 15 Nachrichten können verkettet werden, um größere Textmengendarzustellen. Jede Nachricht enthält einen Message Identifier, der den Inhalt der Nachricht klassifiziert und oft als 'Broadcast Channel' bezeichnet wird und eingestellt werden kann, um Nachrichten diesen Typs zu empfangen. Der Message-Identifier liegt im Bereich vom 0-65534 (0x0000 - 0xFFFE), wobei lediglich die Verwendung von 0-999 (0x000 - 0x3E7) standardisiert ist.
momentan sind in D verfügbar:
KanalAnbieterInhalt
50D2die aktuelle Ortsvorwahl für BestCity
100D2dto.
111D2Politik und Gesellschaftsnachrichten
140D2Witschaftsnachrichten
600D2(abgeschaltet) aktuelle Nachrichten und Wetter
723D2(abgeschaltet) die BTS-Kennung
221VIAGBTS-Koordinaten in Gauss-Krüger-Notation
CI

es gibt zwei mögliche Interpretationen: 1.) CI ist die Cell Identity einer BTS, zusammengesetzt aus der LAI und einem Anteil, der sich direkt auf die entsprechende Zelle bezieht 2.) CI sind im Monitormode die 2 Bytes der Cell Identity, die sich (wie oben) auf die Zelle beziehen. Die Netzbetreiber nutzen CI als Ordnungsmerkmal innerhalb der Menge der BTSen

Dämpfung
der Verlust von gesendeter Energie auf dem Übertragungsweg wird als Dämpfung bezeichnet und in d B (deziBel) gemessen. Je weniger man davon hat, desto besser. Was manche Zeitgenossen nicht daran hindert, die Signale mittels eines dieser Fizzelkäbelchen (etwa RG174) zur Antenne zu übertragen. Den Satz 'je dünner desto dämpf' mag ich als erste Näherung gelten lassen. Wers wirklich wissen will, hier sind die Werte von immer wieder gern verwendeten Kabeln:
Kabeltyp: Ø cm Dämpfung / 100m
1 GHz 2 GHz
RG174 0,28 110 dB 130 dB
RG58 0,5 53 dB 75 dB
Andrew EFX 2-50 0,93 12,1 dB 17,9 dB
Andrew LDF 5-50A 2,18 4,3 dB 6,4 dB
Andrew LDF 7-50A 4 2,7 dB 4,1 dB
Dedicated Mode

Als Dedicated Mode wird der Zustand bezeichnet, in dem das Telefon eine aktive Verbindung zum Netz hat und einen (physikalischen) Kanal belegt, der mindestens 2 (logische) Kanäle enthält. Jetzt gibt das Netz alle wesentlichen Verbindungsparameter vor, also auch die Zelle, mit der die Verbindung aufgebaut wird. Siehe auch Idle Mode

DTX

Discontinuous Transmission. Normalerweise werden zwischen dem Telefon und dem Netz innerhalb einer bestimmten Zeit eine bestimmte Menge Frames ausgetauscht. Wenn diese Frames alle gesendet werden, spricht man von 'continuous transmission'. Ist die Übertragung aller Frames nicht gewünscht (etwa aus Gründen der Energieersparnis) und werden daher Frames ausgelassen, so spricht man von 'discontinuous transmission'. In diesem Modus muß jedoch mindestens ein bestimmterSubset der möglichen Frames übertragen werden, damit die Verbindung vom Netz aufrecht erhalten werden kann. Die Berechnung der statistischen Parameter (Empfangspegel, Bitfehlerrate) basiert nun entweder auf allen erwarteten Frames eines bestimmten Zeitabschnitts (100 Frames innerhalb von 480ms) oder einer festgelegten Untermenge davon (8 oder 10 festgelegte Frames innerhalb 480ms).

Dualband
Die spezifische Eigenschaft einer MS, mehr als eines der definierten GSM-Frequenzbänder zu benutzen
EFR, FR und HR
Enhanced Full Rate, Full Rate und Half Rate. Verschiedene Methoden, die Sprache zu codieren/decodieren, um sie über die Luftschnittstelle zu übertragen. Der 'Standard' ist der Full-Rate Codec, der die Audioinformationen in einen Datenstrom von 22,8kbps verwandelt. Eine Verbesserung der Sprachqualität bei gleichbleibender Datenrate wird mit dem Enhanced-Full-Rate Codec erreicht, der ursprünglich für dieamerikanische GSM-Variante entwickelt wurde, eine (angeblich) etwa gleichbleibende Sprachqualität bei halbierter Datenrate erreicht man mit dem Half-Rate-Codec.
GSM
Global System for Mobile Communications. ETSI GSM 05.05 nennt mehrere Subsets:
  • P-GSM (Primary GSM) verwendet die Kanäle 1-124
    (890 - 915 MHz uplink, 935 - 960 MHz downlink)
  • E-GSM (Extended GSM) verwendet die Kanäle 975 - 1023 und 1-124
    (880 - 915 MHz uplink, 925 - 960 MHz downlink)
  • R-GSM (Railways GSM) verwendet die Kanäle 955 - 1023 und 1-124
    (876 - 915 MHz uplink, 921 - 960 MHz downlink)
  • GSM 1800 verwendet die Kanäle 512 - 885
    (1 710 - 1 785 MHz uplink, 1 805 - 1 880 MHz downlink)
  • GSM 1900 (nur amerikanisch-pazifischer Raum) verwendet die Kanäle 512 - 810
    (1 850 - 1 910 MHz uplink, 1 930 - 1 990 MHz downlink)
Handover
als Handover wird in Mobilfunknetzen das Weitergeben einer Verbindung von einer Zelle zur nächsten bezeichnet. In GSM-Netzen wird das Handover immer von Netz aus angefordert und gestartet. Man unterscheidet: Intracell-HO (innerhalb der selben Zelle), Intercell-HO (zwischen verschiedenen Zellen), diese wiederum können unterschieden werden in Inter/Intra-BSC-HO (zwischen verschiedenen/innerhalb eines BSC) und Inter/Intra-MSC-HO (zwischen verschiedenen/innerhalbeines MSC). Neu spezifiziert, aber noch nirgends realisiert ist das Inter-PLMN-HO, also zwischen verschiedenen Netzbetreibern.
HLR
das Home Location Register. Eine der Datenbanken von entscheidender Wichtigkeit im GSM. Das HLR enthält neben einem Verweis auf das VLR, in dessen Bereich sich der Kunde z. Zt. aufhält und Informationen, die für verschiedene Authentifizierungsprozesse notwendig sind, alle kundenrelevanten Daten wie etwa Rufnummern, erlaubte Dienste etc.
Hysterese
eigentlich nach Duden: Hysterese [gr.], die; das Zurückbleiben einer Wirkung hinter dem jeweiligen Stand der sie bedingenden veränderlichen Kraft. Bei GSM vorhanden als Parameter CELL_RESELECT_OFFSET und CELL_RESELECT_HYSTERESIS, die im BCCH ausgestrahlt werden. Funktioniert quasi als Add-On zum C2-Kriterium und soll verhüten, daß ein Telefon im Idle-Mode ständig die Zelle / die Location Area wechselt, was bei benachbarten Zellen der Fall seinkönnte, wenn C2 am jeweiligen Standort fast gleich ist.
CELL_RESELECT_OFFSET kann im BCCH Werte von 0-63 annehmen, das entspricht 0-126 dB
CELL_RESELECT_HYSTERESIS kann im BCCH Werte von 0-7 annehmen, das entspricht 0-14 dB
Idle Mode

Als Idle Mode wird der Zustand des Telefons bezeichnet, in dem das Telefon keine aktive Verbindung zum Netz hat.Das Telefon sucht sich selbständig eine zum Empfang geeignete Zelle, deren Organisationskanäle (BCCH, CCCH, CBCH) dann ständig empfangen und ausgewertet werden. Siehe auch dedicated mode

IMEI

International Mobile Equipment Identity, eine eindeutige Hardwarekennung des Telefons, also eine Art Seriennummer. Sie ist im Grundsatz wie folgt zusammengesetzt:

123456 12 123456 1




reserved




serial number




final assembly code




type approval code

und kann normalerweise durch Eingabe von *#06# auf jedem Telefon anzeigt werden. Mit dieser Nummer können verschiedene Netzbetreiber das Telefon bei Mißbrauch sperren, es ist deshalb nützlich, sich diese Nummer zu notieren.

IMSI

International Mobile Subscriber Identity, eine maximal 15stellige Zahl, die einen 'mobile subscriber' (->Telefonierer...) eindeutig identifiziert. Sie setzt sich wie folgt zusammen:

123 12 1234567890



subscriber identification



mobile network code MNC



mobile country code MCC

Siehe auch TMSI

Kanäle, Broadcast-
Die im CBCH ausgestrahlten CellBroadcast-Nachrichten werden anhand ihres Message Identifier verschiedenen Themengruppen zugeordnet, welche auch immer wieder gern als Infokanäle oder CellBrodcast-Kanäle bezeichnet werden.
Kanäle, logische

die verschiedenen, von GSM verwendeten Kanäle lassen sich nach "Traffic Channels" (welche Voice- oder Userdaten transportieren) und "Control Channels" (zur Signalisierung und Synchronisation) unterscheiden. Letztere wiederum unterteilen sich in "Broadcast Control Channels", "Common Control Channels" und "Dedicated Control Channels". Diesen allen gemein ist, daß sie sich u.U. den gleichen physikalischenKanal teilen können oder müssen.

Kanäle, physikalische

das P-GSM verwendet 2 Frequenzbänder: 890-915 MHz für die Uplink-Kanäle (vom Telefon zur BTS), 935-960 MHz für die Downlink-Kanäle (von der BTS zum Telefon). Der Kanalabstand beträgt 200kHz. Das ergibt 124 nutzbare Kanäle (1-124), wobei der erste bei 890,2MHz bzw. bei 935,2MHz liegt, da GSM 05.01 ein 'guard band' von 200kHz an jedem Ende eines Bands fordert. Davon nutzt Mannesmann die Kanäle 1-12, 51-80 und105-121, das sind 59 Kanäle. Die DeTeMobil nutzt die Kanäle 14-49, 82-102 und 123-124. Die Kanäle 13, 50, 81, 103, 104 und 122 werden bisher zur Vermeidung von Störungen freigehalten (zumindest lautete so die offizielle Stellungnahme des BAPT).

LAI / LAC

Location Area Identity oder Location Area Code, eine 2-Byte-Kennung für eine Location Area.

Location Area

Eine Location Area ist die logische Zusammenfassung von mehreren benachbarten Zellen innerhalb des gleichen Netzanbieters. Wenn das Telefon innerhalb der LA die Zelle wechselt, so findet kein Location Update statt, was den Datenverkehr vom/zum HLR/VLR ganz erheblich reduziert. LAs können sehr groß sein (z.B. bei D2 einige über 4500qkm)

Location Update

Das Telefon teilt mit einem Location Update dem Netz mit, in welcher Zelle innerhalb welcher LA es sich befindet. Innerhalb einer Location Area kann sich das Telefon frei bewegen. Ein Location Update findet statt a.) wenn das Telefon die LA verläßt oder b.) immer nach einer vom Netzbetreiber vorgegebenen Zeit, die durch den Parameter T3212 bestimmt wird.

MCC und MNC
MCC ist der Mobile Country Code, der ein Land bezeichnet. MNC ist der Mobile Network Code, der innerhalb eines Landes einen Anbieter spezifiziert (sowohl GSM als auch DCS/PCS). Eine Liste von MCC/MNC-Kombinationen findet sich bei den Tabellenseiten.
MO und MT

Abkürzungen für mobile originated und mobile terminated. Wie die Übersetzung schon sagt, wird damit alles bezeichnet, was vom Telefon (dem Mobile) ausgeht (originated) oder bei ihm ankommt (terminated). Ein Anruf zum Handy ist also MT, eine SM, die vom Telefon abgeschickt wird, ist MO.

MS
Man sagt nicht 'Handy', man sagt Mobile Station, einfach ein anderes Wort für Telefon...
MSC

Mobile Switching Center, eine Vermittlungsstelle für Gespräche zwischen Mobilgeräten und ins Festnetz.

PDU / TPDU
(Transfer) Protocol Data Unit, ein Satz an Daten, der zwischen verschiedenen Kommunikationslayern ausgetauscht wird. Dieser Begriff taucht häufig im Zusammenhang mit dem Versenden und Empfangen von Kurznachrichten über die serielle Schnittstelle des Telefons auf, da viele Telefone die Ein- und Ausgabe im Klartext nicht unterstützen sondern die Daten als TPDU erwarten bzw. liefern. Wie so etwas aussehen kann, sieht manhier.
PLU

Periodic Location Update. Nach einer vom Netzbetreiber einstellbaren Zeit teilt das Telefon mit einem Location Update dem Netz mit, wo es sich befindet. Die Zeit, nach der ein PLU stattfinden soll, wird im BCCH als Wert des Timers T3212 übertragen.

RACH

Random Access Channel, der (Uplink-)Kanal, auf dem das Telefon der BTS seinen Verbindungswunsch mitteilt.

RBS

Radio Base Station, ein bei Ericsson (und damit bei MMO...) gebräuchlicher Begriff für BTS.

Reception Level RXLEV
jedes Telefon mißt im Betrieb die Stärke des von der BTS empfangenen Signals und meldet diesen Messwert im dedicated mode an das Netz. Die Messungen des Empfangspegels X erfolgt in dBm. Um diesen Pegel nun weiterzumelden, wird er in einen 6 Bit großen Wert RXLEV wie folgt umgerechnet:
von: bis:ergibt:
kleiner als -110dBm RXLEV 0
-110dBm -109dBm RXLEV 1
-109dBm -108dBm RXLEV 2
... ... ...
-49dBm-48dBm RXLEV 62
-48dBm und größer RXLEV 63
Reception Quality RXQUAL
jedes Telefon misst im dedicated mode die Bitfehlerrate des empfangenen Signals und bildet hieraus 2 Werte, nämlich RXQUAL_FULL und RXQUAL_SUB, die die Bitfehlerrate in 8 Stufen angeben, RXQUAL_FULL ohne DTX, RXQUAL_SUB mit DTX. RXQUAL wird in die Bitfehlerrate wie folgt umgerechnet:
RXQUAL 0 1 2 3 4 5 6 7
max. Bitfehler0,2% 0,4% 0,8% 1,6% 3,2% 6,4% 12,8% mehr
Roaming
Der Aufenthalt in einem Netz ungleich dem Heimatnetz.
SACCH

Slow associated Control Channel, ein jedem Übertragungskanal zugeordneter Signalisierungskanal, auf dem z.B. Meßwerte (uplink) oder TA und PL (downlink) übertragen werden.

SCH

Synchronisation Channel. Hilft dem Telefon dabei, den BCCH zu finden, da der SCH immer in Timeslot 0 des Kanals übertragen wird, in dem der BCCH liegt.

SIM
Subscriber identity module, die Chipkarte, die man ins Gerät stecken muß, um telefonieren zu können. Enthält unter anderem die IMSI, welche wiederum den Kunden eindeutig identifiziert.
SMSCB
siehe Cell Broadcast
T3212

ein im BCCH übertragenes Informationselement, das den Wert eines Timers angibt, der den Location Update triggert. Die Einheit des Timers ist 6 Minuten, die Werte sind für D1 060 (also 6h), für D2 010 (also 1h) oder 005 (also 30 min.) und für E+ 120 (also 12h).

TACH/F

Akronym für "Traffic channel full rate with slow associated control channel". Eine Kombination aus TCH/F, einem Übertragungskanal, und dem zugehörigen SACCH. Damit kann man telefonieren.

Timing Advance

Eine der größeren Gemeinheiten innerhalb GSM ist Timing Advance. Dieser Wert drückt (indirekt) die Länge des Wegs aus, den die Funkwellen vom Telefon zur Basisstation nehmen. Nämlich: Das Zeitschema in GSM ist so eng gewählt, daß das Telefon sein Datenpaket vor Beginn des Empfangszeitschlitzes an der Basisstation absenden muß, damit dieses dort innerhalb des Empfangsfensters eintrifft. TA gibt die Anzahl Bitzeiten an, die der Sendeburst"vorverlegt" werden muß, damit er im korrekten Zeitschlitz bei der BTS eintrifft. Der Wert wird vom Netz (genauer: von der BTS) ermittelt und dem Telefon vorgegeben. TA01 entspricht bei reflektionsfreiem Übertragungsweg (!) einer ungefähren Entfernung von 550m zur Basisstation. TA kann Werte von 0-63 annehmen und entspricht damit Werten von 0 - 233µs. Dieses wiederum ist der wesentliche Grund für die maximale Größe einer Zelle mit rmax=35.000m.Dieser maximale Radius kann allerdings mit gewissen Tricks erhöht werden.

TMSI
Temporary Mobile Subscriber Identity. Wird an Stelle der IMSI verwendet, mit der ein geschickter Mensch ein wenig Unsinn anstellen könnte. Die TMSI wird vom jeweiligen Netz (genauer: vom VLR) erzeugt und gilt nur innerhalb einer Location Area.
Umbrellazelle

(von engl. umbrella: Schirm, Regenschirm) eine BTS, deren Versorgungsbereich nach Größe und Ausrichtung mehrere andere Zellen überdeckt und daher in diesen Zellen vorhandene Versorgungslücken (Abschattungen etc:) ausfüllen bzw. versorgen kann.

VLR

Visitor Location Register. Eine der Datenbanken von entscheidender Wichtigkeit im GSM. Das VLR enthält neben Informationen zum genauen Aufenthalt des betreffenden Kunden eine Kopie der Daten des HLR und dient u.a. dazu, den Datenverkehr von/zu diesem zu reduzieren. Es verwaltet ausserdem die TMSI

© by N. Hüttisch (nobbi@nobbi.com)